Konrad Wolf (Teil 1 am 16.01.25) von Gerd Schlegel

Er war neunzehn……,
….jener Leutnant der Roten Armee, der am 22. April 1945 buchstäblich „aus dem kurzen Halt“ Stadtkommandant der damaligen Garnisonstadt Bernau wurde und am gleichen Tage in sein Kriegstagebuch unter anderem die Worte notierte: „Ich redete und redete und gleichzeitig dachte ich – sag mal, glaubst du eigentlich selber dran, was du hier sagst? An Deutschlands Zukunft, an das kommende Glück der Deutschen?“ (*)

Es war Konrad Wolf, dem für reichlich 24 Stunden das Schicksal der Stadt Bernau anvertraut wurde. In wenigen Wochen jährt sich dieses Ereignis zum achtzigsten Male. Auf dieses Datum orientiert sich sich eine besondere Veranstaltungsreihe des URANIA Barnim e.V., zur Familie Wolf, die seit Herbst 2024 bereits viele interessierte Besucher in ihren Bann gezogen hat: Nun folgte nach dem naturverbundenen Arzt, Schriftsteller und Vater Friedrich Wolf eine Reminiszenz auf seinen Sohn Konrad. Es gelang Dr. Dieter Korczak mit seinen breit gefächerten Recherchen die zahlreichen und hoch interessierten
Besucher des Abends zu begeistern. Die Akzente lagen dabei auf den Kinder- und Jugendjahren, die durch Flucht aus dem faschistischen Deutschland gekennzeichnet waren und die Persönlichkeit des Konrad Wolf nachhaltig prägten. In einer lockeren Diskussionsrunde am Ende des Vortrages wurden von mehreren Besuchern, die Konrad Wolf noch persönlich gekannt und erlebt hatten, sehr emotionale Sequenzen aus dem Leben Konrad Wolfs vermittelt.

Am 6. Februar und am 20. Februar wird Dr. Dieter Korczak das weitere Leben des hoch geachteten Regisseurs Konrad Wolf in den Mittelpunkt des Abends stellen, vor allem zu seinem bis heute hoch aktuellen Filmschaffen. Diese Veranstaltungen finden im Bernauer Treff 23 statt. Beginn ist jeweils um 17:30 Uhr. Eine Anmeldung auf über die Urania-Website (Link) oder per Mail: kurse@urania-barnim.de ist erwünscht.

(*) aus Konrad Wolf Kriegstagebuch und Briefe 1942 – 1945 Edition „Die Möwe“ ISBN 978-3-00-050547-8