Sonntagswanderung zur Silke-Buche

Es ist Sonntagvormittag, kein Regen in Aussicht, 10 Grad Plus, das richtige Wetter, um wandern zu gehen. Der Rucksack ist mit Essen und Getränken gepackt, die Wanderstöcke im Auto verstaut, los gehts in Richtung Werbellinsee.

Vorbei an riesigen Rapsfeldern, dann durch die Schorfheide, so erreiche ich den Werbellinsee. Der Parkplatz Am Spring ist mein Ziel, einen kurzen Blick über den See und die große Liegewiese, dann laufe ich einen Pflasterstraßenweg in Richtung Buche entlang. Lt. meiner Wander-App sollen es ca. 5 km sein.

Der Weg führt mich an Jahrhunderte alte Eichen entlang, an satten Wiesen vorbei und immer wieder ist ein Gezwitscher von zahlreichen Vogelarten zu hören. Ich mache eine kurze Pause, esse mein Brot und lausche den Tieren.

Plötzlich steht ein Reh vor mir, wir sind beide erschrocken, schauen uns an und dann läuft das Reh davon. Meinen Fotoapparat konnte ich leider nicht so schnell zücken.

Jetzt sehe ich ein Hinweisschild, noch 600 m, also mein Ziel naht. Unterwegs kommen mir schon Wanderer entgegen, sie kommen von den Pinnow-Seen, die in unmittelbarer Nähe liegen. Ein freundliches Hallo rufen wir uns zu.

Plötzlich steht sie vor mir, die Silke-Buche, uriger Solitärbaum, gewaltig, ein Naturdenkmal. Sofort wird ein Foto gemacht, vielleicht auch 2 oder 3.
Hier einige Angaben zum Baum:
Alter 250 – 300 Jahre
Höhe über 20 Meter
Umfang 5,70 Meter
Der Sage nach hatte der Förster den 30. Geburtstag seiner Frau Silke vergessen.
Voller Gram habe er darauf hin beschlossen, sich an dieser Buche zu erhängen. Der Förster traf ein Männlein, das ihm riet, die Buche seiner Frau zu schenken. Der Förster ging heim und kam mit seiner Frau Silke zurück.

Seither trägt die Buche den Namen “Silke”.

Einige Wandersleute haben sich inzwischen eingefunden, wir essen gemeinsam – was unser Rucksack hergibt – und nach einer längeren Verschnaufpause, trete ich den Heimweg an – es sind schließlich wieder ca. 5 km zurück. Der Wald hat jetzt ein anderes Gesicht bekommen, es wird langsam Abend. Ich verlasse den Waldweg und die Pflasterstraße führt mich wieder zu meinem Auto. Ein schöner Wandertag geht zu Ende. Es gibt in der Schorfheide noch Einiges zu entdecken.

Diese Reiseerinnerung schrieb Gisela Specht. Danke ♥ Foto: Gisela Specht (privat)