Besuch der Friedrich-Wolf-Gedenkstätte Lehnitz (05.10.25)

Wer war Konrad Wolf?
Spannende Veranstaltung in der Friedrich–Wolf-Gedenkstätte Lehnitz

Schon ein ganzes Jahr widmete die Urania der Familie Friedrich, Konrad und Markus Wolf äußerst interessante und bestens besuchte Vorträge, die von Dr. Korczak initiiert wurden. Auch die herausragenden Filme des Regisseurs und Bernauer Ehrenbürgers Konrad Wolf fanden und finden beim Bernauer Publikum reges Interesse.
Nun wollten wir uns dort umsehen, wo der Dichter Friedrich Wolf und seine Familie nach dem Krieg ein Zuhause gefunden hatte.
Dorthin nach Lehnitz fuhren 20 Mitglieder der Urania und konnten unter sachkundiger Führung zunächst die Wohn- und Arbeitsräume des Schriftstellers Friedrich Wolf und seiner Ehefrau Else besichtigen. Interessante Dinge wie handgeschriebene Manuskriptseiten des Dichters oder das Telefonbuch aus den 1950er Jahren von Else lagen für jeden zugänglich aus. Und natürlich Bücher und unzählige Familienfotos weckten unser Interesse.
In der heutigen Gedenkstätte finden – organisiert von der Friedrich-Wolf-Gesellschaft
zahlreiche Veranstaltungen, Lesungen oder Ausstellungen statt.

Nun wurde zum 100. Geburtstag des großen Filmregisseurs Konrad Wolf eingeladen. Studenten der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Johanna Deventer und Fabien Tim Meier, hatten in umfangreichen Studien einen lebhaften, spannenden Podcast zum Leben und Wirken des Namensgebers ihrer Lehrstätte produziert, der uns zunächst fassungslos machte: In ihren Umfragen unter den Studenten eben dieser Hochschule wusste kein einziger Student, wer denn Konrad Wolf sei!
Anschaulich schildern die jungen Leute den Lebensweg Konrad Wolfs von Stuttgart über Moskau bis nach Berlin, das er 1945 als Soldat der Sowjetarmee erreichte. In den Podcasts – es gibt sechs Teile, die wir natürlich nur in kleinen Auszügen sehen bzw. hören konnten – werden seine unterschiedlichen Filme beleuchtet, wird mit seinen Wegbegleitern gesprochen und so entstand ein packendes Porträt dieses großartigen Künstlers. Sie sagten, dass es nun doch einige Studenten gebe, die sich die Filme Konrad Wolfs ansehen wollten. Leider gab es von der Leitung der Filmhochschule bislang keinerlei Reaktionen auf die wirklich herausragende Leistung dieser jungen engagierten Studenten.
Für uns alle ein eindrucksvoller Tag und wenn wir Lust, Zeit und die technische Möglichkeit haben, können wir uns alle sechs Podcasts zu Hause anhören, denn auf den Einladungskarten Karten haben wir alle den entsprechenden QR-Code.

Anne-Katrein Becker


Bilder: privat